Das Internet hat nicht nur zahlreiche neue Chancen und Möglichkeiten geschaffen, sondern leider auch Raum für Betrugsversuche. So werden Menschen aus aller Welt immer häufiger zu Opfern von Cyberattacken und Betrugsmaschen, mit denen sie dazu veranlasst werden, mehr oder weniger hohe Geldsummen zu überweisen. Das Geld ist meistens unwiederbringlich verschwunden.

Aktuell kursiert ein neuer Betrugsversuch, der sich bestehender Kenntnisse über die Opfer sowie unserer Identität bedient. Daher wollen wir in eigener Sache darlegen, worum es bei dieser Masche geht.


Bisherige Verluste bei Krypto-Scams als Einfallstor

Der Handel mit digitalen Währungen und die Nutzung von Blockchain-Technologien bergen nicht nur aufgrund schwankender Kurse Risiken. Nicht selten werden Personen, die höhere Summen investieren, getäuscht und um ihr Geld betrogen. Dabei wird der Kontakt zwischen den Betrügern und den Opfern durch Telefonate, postalisch versendete Schreiben oder E-Mails hergestellt. Damit eine Mail oder ein Schreiben vertrauenswürdig erscheint, werden veritable Personen oder Behörden genannt. Auch werden immer häufiger ganze Webseiten „geklont“.

Eine neue und aktuelle Betrugsmasche richtet sich nun gegen diejenigen, die bereits Opfer eines Scams geworden sind. So wurde unsere Kanzlei in den vergangenen Tagen mehrfach darüber informiert, dass E-Mails versendet wurden, in denen sich eine Person als Mitarbeiter/in unserer Kanzlei ausgab und behauptete, sie könne in Zusammenarbeit mit der Financial Conduct Authority (FCA) Betrugsfälle aufklären. Auffälligerweise hatten die Empfänger dieser E-Mails in der Vergangenheit bereits hohe Verluste durch Krypto-Scams erlitten. Das Ziel scheint darin zu liegen, eben diese Personen durch fingierte Hilfsangebote zu locken und erneut zu betrügen. Zwar wurden die Empfänger der E-Mails nicht direkt zu einer Zahlung aufgefordert, es ist jedoch damit zu rechnen, dass eine solche Aufforderung im späteren Verlauf erfolgen wird.

Beachten Sie folgende Aspekte:

  • Der Betreff der bisher versendeten E-Mails lautet „Recovery Plan“.
  • In den E-Mails stellt sich zumeist eine Person als Mitarbeiter/in der Kanzlei Schlun & Elseven vor und behauptet, sie arbeite mit der FCA gemeinsam an der Aufklärung sämtlicher Betrugsfälle im Zusammenhang mit Trading-Websites.
  • Sie werden zu einer Terminvereinbarung mit dem/der Verfasser/in aufgefordert.
  • Der/die Verfasser/in nennen sich u.a. „Tessa Kauffman“ und „Emily Right“.

Wir raten Ihnen: Reagieren Sie nicht auf die E-Mail, geben Sie keine Informationen preis und tätigen Sie keine Zahlungen!


Identitätsdiebstahl: S&E arbeitet nicht mit der FCA zusammen

Sich für eine veritable Behörde oder Person auszugeben und im Zuge dessen Menschen um ihr Geld zu bringen – diese Betrugsmasche ist der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nicht neu. Das besonders Perfide daran: Die Verfasser/innen nutzen oftmals den Namen und/oder das Logo einer renommierten Rechtanwaltskanzlei bzw. einer vertrauenswürdigen Behörde, um seriöser zu erscheinen. In solchen Fällen ist es für Betroffene nur schwer zu erkennen, ob der Absender ein Betrüger ist.

So wurde der Name der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wiederholt genutzt, um die betrügerisch handelnde Person vertrauenswürdiger erscheinen zu lassen. Aktuell werden jedoch immer häufiger E-Mails versendet, in denen sich der Verfasser als Mitarbeiter/in der Financial Conduct Authority (FCA) ausgibt.

Bei der Financial Conduct Authority (FCA) handelt es sich um eine von der britischen Regierung unabhängig agierende Finanzaufsichtsbehörde, die Finanzdienstleistungsunternehmen im Vereinigten Königreich überwacht. Die BaFin, die wiederum für die Beaufsichtigung des deutschen Finanzwesens zuständig ist, warnte bereits im vergangenen Jahr vor gefälschten Hilfsangeboten der Financial Conduct Authority (FCA). Es soll immer häufiger vorkommen, dass Personen, die sich als Mitarbeiter der FCA ausgeben, ihre Hilfe anbieten. Dabei handelt es sich im eine Betrugsmasche. In den vermeintlich vertrauenswürdig wirkenden E-Mails oder Anrufen wird den Empfängern vermittelt, Sie würden für die Rückforderung von Verlusten die Unterstützung durch die FCA erhalten.


Beispiel einer Scam-Mail

Im Folgenden zeigen wir Ihnen beispielhaft eine E-Mail auf, in denen der/die Verfasser/in angibt er/sie sei Mitarbeiter/in unserer Sozietät und könne in dieser Position und in Zusammenarbeit mit der FCA Betrugsfälle aufklären. Solche oder vergleichbare E-Mails sind nicht von uns verfasst und versendet worden. Unsere Kanzlei sowie unsere Rechtsanwälte stehen in keiner Verbindung zu den Verfassern dieser E-Mails.

Hello, …

My name is Tessa Kauffman. I am an financial assistant.
I work for a company named Schlun & Elseven.
In cooperation with FCA ( financial conduct authority ), we are trying to help everyone that have been scammed by Trading websites.
You have been selected as a ” victim” of trading websites.
All we wanna do, is help you.
Schlun & Elseven and the state of Germany, are helping us to track down the one that scamed you.

The reason of this email is to gather some general information about the reason of your inactivity so then we can decide if your experiences are worthy to be part of the operation that our company has intiated to finally shut down the fraud companies that are deceving our customers so everyone can trade fair. The operation has already closed and imprisioned more than 200 ghost companies. This operation is still undergoing and until now it looks promising. Sir, we would like to hear your experiences again.

In order to proceed, we need proof of transactions regarding your situation. Please let’s schedule an appointment so I can walk you through everything.

I kindly wait for your response!
Thank you!
Regards!

Lawyer: …

https://se-legal.de/?lang=en

Tessa Alexandra Kauffman | Assistant